Die größere Hoffnung
von Ilse AichingerBeschreibung
„Das größere Abenteuer werde ich haben!“ Das jüdische Mädchen Ellen träumt davon, mit ihrer Mutter in die USA auszuwandern und die Freiheitsstatue zu sehen. In ihrer Heimat herrscht ein autoritäres Regime, in dem Menschen mit jüdischem Glauben „falsch“ sind und deshalb verfolgt werden. Doch Ellen erhält keine Reiseerlaubnis. Sie muss bei ihrer Großmutter bleiben, dort, wo jüdische Kinder einen Stern auf der Brust tragen. Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheint der einzige Roman der Wiener Schriftstellerin Ilse Aichinger, der aufgrund seiner neuen literarischen Form, den Nationalsozialismus aufzuarbeiten, große Aufmerksamkeit erregt. Es ist die autofiktionale Geschichte ihrer Jugend in Wien, während Aichingers Zwillingsschwester nach England emigrieren konnte. Mit der Kraft ihrer poetischen Sprache erzählt sie aus der Perspektive einer Jugendlichen, die klarsichtig und unerschütterlich an die Menschlichkeit glaubt. Je bedrohlicher die Situation für Ellen wird, umso hoffnungsvoller sind ihre Visionen von einem besseren Leben …
Der Roman „Die größere Hoffnung“, der 1948 als Wiedergeburt der österreichischen Literatur gefeiert wurde und bis heute als Jahrhundertwerk gilt, wird am Landestheater Niederösterreich zum ersten Mal in einer Theaterfassung gezeigt. Regisseurin Sara Ostertag, die sich mit ihren bildstarken Inszenierungen im In- und Ausland einen Namen machte und am Landestheater u. a. für die Romane „Dunkelblum“ und „Der Zauberberg“ eine sinnlich-musikalische Bühnenübersetzung fand, wird „Die größere Hoffnung“ als Uraufführung mit Musik von Mira Lu Kovacs auf die Bühne bringen.
DAUER
1 Stunde 35 Minuten, keine Pause
BESETZUNGSINFO
Den Part von Mira Lu Kovacs übernimmt am 10. und 14.02. ANJA OBERMAYER
Im Anschluss an die Vorstellung am 10. Februar findet eine PODIUMSDISKUSSION statt! Wie haben Zeitzeug*innen über ihre Kindheit während des Zweiten Weltkrieges, über Ausgrenzung, Verfolgung und Gewalt reflektiert? Und wie nehmen unsere Kinder heute die weltweiten Krisen wahr, wie können wir mit ihnen darüber sprechen?
Historikerin Merethe Aagaard Jensen vom Institut für Jüdische Geschichte Österreichs (Injöst), der Schriftsteller Doron Rabinovici und Regisseurin Sara Ostertag sprechen darüber, wie Kinder mit Kriegen und Krisen umgehen. Moderation: Julia Engelmayer
Wir bitten um Anmeldung im Kartenbüro!
Mitwirkende
- Anja Obermayer (10.02. und 14.02.)
- Inszenierung
- Bühne
- Kostüme Prisca Baumann
- Musik
- Chorleitung
- Dramaturgie Julia Engelmayer